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letzter Beitrag vom 8.1.2010
hier wohnt Jakob

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Die Kathedrale des galicischen Santiago de Compostela beherbergt das Grab des Apostel Jakobus, wenn man der Legende glauben will. Mehrere Millionen Menschen im Jahr glauben so stark an die Echtheit des Grabes, daß sie der Kathedrale einen Besuch abstatten.
Nicht alle Besucher sind auch wirkliche Pilger, denn die Urkunde bekommen nur Fußgänger, wenn sie mindestens die letzten 100 km bis Santiago wirklich zu Fuß gegangen sind, und Radfahrer, ab 200 geradelten Kilometern. In Wirklichkeit schlängelt sich der Jakobsweg durch die ganze iberische Halbinsel, überall gibt es Wegweiser mit der stilisierten Jakobsmuschel. Ich glaube, sogar im brandenburgischen Jakobsturm gibt es eine Badezimmerfliese mit dem Abbild dieser Meeresfrucht.

Jakobsmuschel So führt der wirkliche Jakobsweg also schon vom Jakobsturm nach Santiago. Diese enorme Strecke zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen erschien mir übertrieben. Ich verzichtete demnach auf die Urkunde und benutzte das Auto.
Als ich auf meiner Reise in Straßburg eine Rast einlegte und das Münster besichtigte, stieß ich auf einen bekannten Namen: Jakob Sturm.
Dieser Jakob Sturm auf meinem Jakobsweg vom Jakobsturm lebte von 1489 bis 1553 und war einer der großen Straßburger Söhne, der sich als Diplomat und Kirchenreformer verdient gemacht hatte.

Als ich dann schließlich doch Santiago erreichte, schüchterte mich die riesige Menschenschlange vor dem Mausoleum derart ein, daß ich, ohne die Reliquien gesehen zu haben, die Kathedrale wieder verließ.

7.10.2001
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