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letzter Beitrag vom 8.1.2010

Das Bombodrom soll wieder aktiviert werden.

Die Straße zwischen Schweinrich und Lutterow ist noch befahrbar. Doch wie lange wird der Weg sicher sein, wenn die Bundeswehrflieger dort wieder Bomben abwerfen, wie es der Verteidigungsminister soeben verkündet hat?
Eigentlich setze ich mich nicht für den Erhalt von Straßen ein, doch bei der unten in der Karte rot eingezeichneten Fahrverbindung muß ich eine Ausnahme machen. Als Kind verbrachte ich viel Freizeit und oft auch die Ferien in einem kleinen Dorf, welches am Rande des militärischen Sperrgebietes in der Ruppiner Heide liegt. Damals tobte dort das Kriegsgerät der roten Armee. Flieger schossen mit ohrenbetäubendem Lärm im Tiefflug über das kleine Haus, in dem ich untergebracht war, um nur wenige Kilometer weiter ihre Bomben abzuwerfen. Sicher, für uns junge Menschen war die präsenz der stationierten Truppen auch mit einer Art von Abenteuer verbunden. Wir tauschten bei russischen Soldaten Fotos, auf denen leicht bekleidete Damen angebildet waren gegen Zigaretten der Marke Bjelomorkanal ein und Munition für gefährliche Späße war keine Mangelware. Doch der gesperrte Weg in die große Kreisstadt Wittstock ärgerte uns schon damals. Erst nach der Wende und nach erheblichem Druck der Bürgerinitiative FreieHeide wurde die Strecke von Lutterow nach Schweinrich unter Vorbehalt für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Jetzt ist nicht nur die Straße wieder in Gefahr, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt, die sich so tapfer das zerschossene Gelände zurückerobert hat.

09.07.03

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